Quiltausstellungen im Val d'Argent 2024

28.9.2024

Alle paar Jahre besuche ich das europäische Patchworkmeeting im Val d'Argent.

Dieses Jahr war ich nur für zwei Tage dort. Das hat gereicht, um die meisten Ausstellungen einmal zu sehen. Die Ladenstraße fand ich nicht so interessant, da bin ich schnell und ohne jeden Einkauf durchgekommen. Bücher gab es kaum noch, mag sein das die Zeiten dafür vorbei sind. Stoff habe ich reichlich hier zu Hause, da kaufe ich nur noch ganz konkret für einen Quilt in Arbeit.

Gefühlt gab es diesmal mehr bildliche Quilts zu sehen, mir gefallen aber mehr die abstrakten. Die Ausstellung der Modern Quilt Guild habe ich deshalb gleich zweimal besucht.

Das war eine schöne Vorschau, denn nächstes Jahr im Februar werde ich nach Phoenix in den USA fliegen, um die QuiltCon zu besuchen. Das ist natürlich viel weiter weg und wesentlich aufwendiger, aber schon lange reizt es mich da mal hin zu fliegen.

Im gleichen Ausstellungsgebäude war auch die Soloausstellung von Victoria Findlay Wolfe zu sehen. Es war schön, ihre großen Weddingring-Quilts in echt zu sehen. Im Internet habe ich immer wieder Quilts von ihr gesehen und auch einmal ein Video, in dem gezeigt wurde, wie ihre Quilts entstehen.

Die Quilts des Wettbewerbs mit dem Titel Ocean haben mich nicht besonders angesprochen, obwohl ich das Thema eigentlich sehr schön finde. Hier ein Blick in die Ausstellung:

ocean concours international 2024

Der Quilt von Anne Bellas Tous le Oceans du Monde hat mir besser gefallen.

tous le oceans du monde anne bellas

In einer der Kirchen waren wie immer Amishquilts ausgestellt. Die Gemeinschaft der Amishen entstand 1693 im Elsaß, sie spalteten sich von den Mennoniten ab. Wunderschön waren die kleinen Puppenquilts. Sowas kleines mag ich immer und natürlich habe ich mich auch schon mal an so winzigen Quilts versucht; keine winzigen Dreiecke wie hier, nur einfache Streifenmuster, log cabin und rail fence.

amisher puppenquilt unbekannt

Sehr gut gefielen mir die alten Quilts aus dem International Quilt Museum der University of Nebraska in Lincoln; es wurden nur Quilts in Rot-Weiß gezeigt.

flying geese unbekannt

Zufall oder abgesprochen? Auch die eingeladene niederländische Gilde zeigte rot-weiße Quilts.

spetters splashes mieke gootjes

Eine Ausstellung zeigte heute genähte Quilts nach alten Vorlagen. Das ist eine gute Sache, wenn man selber Lust hat. so einen schönen, alten Quilt als Gebrauchquilt zu benutzen. Der Wedding Rings in Blue von Gabrielle Paquin gefiel mir am besten. Den könnte ich nachmachen, aber nur wenn die Tage in Zukunft 48 Stunden lang werden ;).

wedding rings in blue gabrielle paquin

In einer der Kirchen war auch wieder Pascale Goldenberg von Guldusi mit den tollen afghanischen Stickereien. Es ist sehr erstaunlich, daß das Projekt immer noch funktioniert und Pascale Stickereien aus Afghanistan nach Europa bringt. Das Einkommen ist für die Stickerinnen und ihre Familien sehr wichtig. Ich hoffe sehr, daß Guldusi es auch in Zukunft schafft, diese Aktion trotz aller Einschränkungen durch die Taliban, aufrecht zu erhalten.

afghanisches sticktuch guldusi

In einer anderen Ausstellung verwendete Monika Schiwy-Jessen alte Lochkarten für kleine Kunstwerke mit den Namen Lost Places. Wie passend, auch in unserem Keller gibt es lost places, in denen sich u.a. die Lochkarten unserer allerersten, selbstgeschriebenen Computerporgramme befinden.

from lost places 3 8 monika schiwy jessen

Immer wieder schaue ich interessiert auf die vielen Details in den Quilts, da kann man sich einiges abschauen, z.B. die verschiedenen Stickstiche in Crazyquilts oder die fantasievolle Verwendung von Knöpfen.

Unbedingt mal ausprobieren möchte ich die Mischung aus Handquilting und Maschinenquilting, so wie im Quilt Descent von Chawne Kimber.

descent detail2 chawne kimber

So sieht der ganze Quilt aus,

eher zufällig habe ich neben dem Detail oben auch eins mit dem Textausschnitt my soul fotografiert. So verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen, passen die Worte gut zu meiner Quiltleidenschaft.

Im Val d'Argent hängen viele Quiltausstellungen in Kirchen, die Möglichkeit dort Quilts zu hängen sind nicht besonders schön. Entweder kann man nicht die ganzen Quilts sehen, da die Kichenbänke davor stehen oder man ist viel zu nahe dran. In der Kirche Ste-Madeleine waren Gestelle zwischen die Bänke gestellt, aber da haben die bunten Kirchenfenster und andere Verzierungen sehr von den Quilts der Gruppe View Points abgelenkt.

ithaca view points

Zum Schluß gibt es noch eine Fotogalerie von all den Quilts, die mir gefallen haben und die ich unbedingt festhalten will.

 

 

 

 

 

 

Kommentare
2024-10-02 13:27 3he fecit
Von der Quiltshow im Val d'Argent habe ich heuer zum ersten Mal gehört, bereits auf mehreren Blogs habe ich darüber gelesen. Und du bist nicht die einzige, die nächstes Jahr die QuiltCon in Phoenix besucht. Nein, ich leider nicht. Modern Quilts mag ich ja meist lieber. Aber mit den traditionellen in nur zwei Farben kann man mich auch abholen. Die R0t-Weißen hätten mir sicher auch gefallen. Habe ich doch gerade ein uraltes UFO zumindest als Quilttop mit einem traditionellen Block in Rot und Low Volumes als Hintergrund fertiggestellt. Deine Auswahl mag ich sehr. Und der zuletzt gezeigte Quilt mit der Schrift gefällt mir besonders gut, das Beste zuletzt also.Ich war vor kurzem bei der Textiltriennale in Szombathely, da muss ich noch genauso darüber berichten wie über die schon gar nicht mehr wahre Quilttriennale in St.Gallen. Hut ab, dass du deine Ausstellungsberichte so kurz danach schaffst.Ich habe dich gerne begleitet, liebe Grüße, heike
2024-09-29 20:17 KaZe
Leider leider ist das ziemlich weit weg für mich, aber zur TextilART Berlin war die Fülle auch wunderbar. Leider gibt es die nur noch digital, was man nicht vergleichen kann. Sehr schöne Dinge hast du gezeigt. Ich mag auch ganz klassische Quitlts, aber auch ganz moderne.viele Grüße, Karen
Die Kommentare werden vor der Freigabe geprüft, um Spam zu vermeiden. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Sie können irgendeinen Spitznamen verwenden.